Osteoporose – mit Bewegung gegen Knochenschwund

Osteoporose, auch als Knochenschwund bekannt, zählt zu den häufigsten Skeletterkrankungen weltweit. Allein in Deutschland sind Millionen Menschen betroffen, vor allem Frauen nach den Wechseljahren.
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Bei dieser Erkrankung verlieren die Knochen an Dichte und Stabilität, wodurch sie porös und brüchig werden. Bereits kleine Stürze oder alltägliche Bewegungen können dann zu schmerzhaften Knochenbrüchen führen. Doch Osteoporose ist kein unabwendbares Schicksal: Mit der richtigen Therapie, gezielter Bewegung und vorbeugenden Maßnahmen lässt sich die Knochengesundheit deutlich verbessern. Wir als Sanitätshaus informieren Sie umfassend über Ursachen, Symptome, Diagnose und Behandlungsmöglichkeiten und zeigen Ihnen, wie Sie im Alltag aktiv gegen Knochenschwund vorgehen können.

Osteoporose: Was ist das?

Der Begriff Osteoporose bedeutet übersetzt „poröser Knochen" und beschreibt damit sehr anschaulich, wie sich die Knochenstruktur bei dieser Erkrankung verändert. Synonyme für Osteoporose sind Knochenschwund oder Knochenabbau. Konkret handelt es sich um eine systemische Skeletterkrankung, bei der Knochenmasse, Knochenstruktur und Knochendichte fortschreitend abnehmen.

Gesunde Knochen erneuern sich ständig: Altes Knochengewebe wird abgebaut, neues aufgebaut. Bei Osteoporose gerät dieses Gleichgewicht aus der Balance, der Abbau überwiegt den Aufbau. Die Folge: Die Knochen werden porös wie ein Schwamm und verlieren ihre Festigkeit. Dadurch werden sie instabil und brechen wesentlich leichter als bei gesunden Menschen, teilweise geschieht dies schon bei geringen Alltagsbelastungen. Im späteren Osteoporose-Verlauf sind auch Knochenverformungen möglich. Besonders häufig betroffen sind Wirbelsäule, Oberschenkelhals und Handgelenke.

Osteoporose Ursachen: Wie entsteht eine Osteoporose?

Die Entstehung von Knochenschwund ist ein schleichender Prozess, der sich über Jahre entwickelt. Bis etwa zum 30. Lebensjahr baut der Körper Knochenmasse auf und erreicht die maximale Knochendichte. Danach beginnt ein natürlicher, langsamer Abbau, bei gesunden Menschen verläuft dieser Prozess sehr gemächlich. Bei Osteoporose beschleunigt sich dieser Knochenabbau jedoch erheblich, sodass die Knochen schneller an Substanz verlieren als sie aufbauen können.

Verschiedene Faktoren spielen bei der Entstehung eine Rolle: Hormonelle Veränderungen, insbesondere der Östrogenmangel in den Wechseljahren, gehören zu den Hauptursachen bei Frauen. Das Hormon Östrogen schützt die Knochen, weshalb der Knochenschwund nach der Menopause deutlich zunimmt. Aber auch ein Mangel an Kalzium und Vitamin D schwächt die Knochenstruktur, da diese Nährstoffe für den Knochenaufbau unverzichtbar sind. Bewegungsmangel spielt ebenfalls eine wichtige Rolle: Knochen brauchen regelmäßige Belastung, um stabil zu bleiben. Wer sich zu wenig bewegt, fördert den Knochenabbau. Zudem können bestimmte Medikamente wie Kortison, Protonenpumpenhemmer oder Schilddrüsenhormone bei langfristiger Einnahme die Knochengesundheit beeinträchtigen.

Symptome einer Osteoporose: Was sind die Anzeichen?

Tückisch an Osteoporose ist, dass sie lange Zeit unbemerkt bleibt und im Frühstadium meist keine Beschwerden verursacht. Die Erkrankung wird deshalb oft als „stiller Knochendieb" bezeichnet. Viele Betroffene merken erst durch einen Knochenbruch, dass ihre Knochendichte vermindert ist, häufig nach einem harmlosen Sturz oder sogar ohne erkennbare Ursache.

Typische Warnsignale, die auf Osteoporose hindeuten können, finden Sie hier. 

  • Anhaltende Rückenschmerzen, die besonders im unteren Rücken oder zwischen den Schulterblättern auftreten.
  • Ein Größenverlust von mehr als vier Zentimetern im Vergleich zur Körpergröße in jungen Jahren.
  • Eine zunehmende Rundrückenbildung, auch Witwenbuckel oder Buckel genannt, die durch Wirbelkörpereinbrüche entsteht.
  • Knochenbrüche nach geringfügigen Stürzen oder Belastungen, die bei gesunden Knochen keine Probleme verursachen würden. Besonders häufig sind Wirbelkörperbrüche, Oberschenkelhalsbrüche und Handgelenksfrakturen.
  • Chronische Schmerzen im Rücken- und Hüftbereich.
  • Eingeschränkte Beweglichkeit.
  • Verminderte Belastbarkeit im Alltag. 
     

Risikofaktoren für Osteoporose: Sind Sie betroffen?

Osteoporose hat vielfältige Ursachen und Risikofaktoren, die das individuelle Erkrankungsrisiko erheblich beeinflussen. Neben dem Alter gehört besonders das Geschlecht zu den gravierenden Risikofaktoren für Osteoporose: Während etwa 30 bis 40 Prozent aller Frauen über 60 Jahren von Osteoporose betroffen sind, liegt der Anteil bei Männern dieser Altersgruppe nur bei 20 bis 30 Prozent. Dieser deutliche Unterschied resultiert aus den altersbedingten Veränderungen des Hormonhaushalts, insbesondere dem Absinken des Östrogenspiegels mit Beginn der Menopause. 

Weitere wichtige Osteoporose-Risikofaktoren sind: 

  • ungesunde Ernährung,
  • mangelnde Bewegung,
  • erhöhter Alkohol- und Nikotinkonsum,
  • niedriges Körpergewicht oder Untergewicht,
  • hormonelle Veränderungen wie Schilddrüsenüberfunktion oder ein Testosteronmangel bei Männern,
  • familiäre Vorbelastung oder Vorerkrankungen wie Osteopenie,
  • die Einnahme bestimmter Medikamente wie Kortison, Protonenpumpenhemmer oder Antiepileptika über einen längeren Zeitraum,
  • Kalziummangel und Vitamin-D-Mangel sowie
  • chronische Erkrankungen wie rheumatoide Arthritis, chronisch-entzündliche Darmerkrankungen oder Diabetes erhöhen das Osteoporose-Risiko.


Wenn mehrere dieser Risikofaktoren für Osteoporose auf Sie zutreffen, steigt der Verdacht auf eine gravierende Störung des Knochenstoffwechsels beziehungsweise einen übermäßig starken Abbau der Knochendichte. Da die Osteoporose meist erst nach einem Knochenbruch bemerkt wird, sollten Sie die Risikofaktoren so gut es geht minimieren und frühzeitig mit Ihrer Ärztin oder Ihrem Arzt sprechen.
 

Osteopenie: die Vorstufe der Osteoporose

Bevor sich eine manifeste Osteoporose entwickelt, wird die Phase der Osteopenie durchlaufen. Das Krankheitsbild Osteopenie beinhaltet ebenfalls eine Verringerung der Knochendichte, jedoch ist diese nicht so ausgeprägt wie bei der Osteoporose. Die Knochen sind bei Osteopenie schwächer als normal, aber noch nicht so schwach, dass jederzeit Brüche drohen. Die Osteopenie stellt somit eine wichtige Warnstufe dar, die ernst genommen werden sollte.

Die Krankheit ist der Osteoporose sehr ähnlich. Beispielsweise sind bei Osteopenie die Ursachen dieselben wie beim Knochenschwund: hormonelle Veränderungen, Bewegungsmangel, Nährstoffmangel oder die Einnahme bestimmter Medikamente. Erst im Hinblick auf ihre Details unterscheiden sich die beiden Krankheiten.

  • Knochendichte: Bei Osteopenie ist die Knochendichte leicht verringert, bei Osteoporose ist sie stark verringert. Dieser Unterschied ist messbar und entscheidend für die weitere Behandlung.
  • Osteopenie Anzeichen und Symptome: Die Anzeichen von Osteopenie sind oft kaum vorhanden, weshalb sie häufig asymptomatisch verläuft und schwerer festzustellen ist als eine Osteoporose. Viele Betroffene wissen nichts von ihrer verminderten Knochendichte.
  • Osteopenie Diagnose: Durch eine Knochendichtemessung, den sogenannten DEXA-Scan, wird ein T-Wert festgestellt. Ein T-Wert zwischen -1,0 und -2,5 weist auf Osteopenie hin, während Werte unter -2,5 auf eine Osteoporose hindeuten.
  • Osteopenie-Therapie: Bei der Behandlung von Osteopenie liegt der Schwerpunkt auf der Vorbeugung weiteren Knochenschwunds durch ausgewogene Ernährung mit ausreichend Kalzium und Vitamin D sowie gezieltem Physiotraining. Während bei Osteoporose auch medikamentöse Behandlung oder in schweren Fällen Operationen eine Rolle spielen können, reichen bei Osteopenie oft konservative Maßnahmen aus.
  • Osteopenie Risiko: Menschen mit Osteopenie haben ein erhöhtes Risiko, im Laufe der Zeit eine Osteoporose zu entwickeln.


Wer durch regelmäßige Bewegung, ausgewogene Ernährung und gegebenenfalls medikamentöse Unterstützung gegensteuert, kann den Übergang zur Osteoporose oft verhindern oder zumindest deutlich verzögern.

Diagnose & Arten der Osteoporose

Um Osteoporose rechtzeitig zu erkennen und gezielt behandeln zu können, ist eine präzise Diagnose unverzichtbar. Die Herausforderung besteht darin, dass der Knochenschwund lange Zeit keine Beschwerden verursacht und oft erst durch Knochenbrüche auffällt. Umso wichtiger ist es, bei Vorliegen von Risikofaktoren frühzeitig eine Untersuchung durchführen zu lassen. Dabei kommen verschiedene Untersuchungsmethoden zum Einsatz, die Aufschluss über den Zustand der Knochen, ihre Dichte und Stabilität geben.

Zudem unterscheidet man verschiedene Formen der Osteoporose, die unterschiedliche Ursachen haben und entsprechend behandelt werden müssen. Während die primäre Osteoporose alters- oder hormonbedingt auftritt, entwickelt sich die sekundäre Osteoporose als Folge anderer Erkrankungen oder Medikamenteneinnahmen. Diese Unterscheidung ist wichtig, da sie die Therapiewahl beeinflusst. Im Folgenden erfahren Sie, wie die Diagnose genau abläuft, wann eine Knochendichtemessung sinnvoll ist, für wen die Krankenkassen das Screening übernehmen und welche Arten von Osteoporose es gibt.

Wie wird Osteoporose diagnostiziert?

Die wichtigste Untersuchung zur Diagnose von Osteoporose ist die Knochendichtemessung, auch DXA-Messung oder DEXA-Scan (Dual-Röntgen-Absorptiometrie) genannt. Dabei wird mittels schwacher Röntgenstrahlen die Knochendichte an Wirbelsäule und Hüfte gemessen, den Körperstellen, die am häufigsten von Osteoporose betroffen sind. Die Untersuchung ist völlig schmerzfrei, dauert nur wenige Minuten und liefert präzise Werte über den Zustand Ihrer Knochen. 

Wann sollten Sie eine Knochendichtemessung machen lassen? Empfohlen wird sie für Frauen ab 70 und Männer ab 80 Jahren sowie bei Vorliegen von Risikofaktoren

Für wen zahlen die Krankenkassen das Screening? Die gesetzlichen Krankenkassen übernehmen die Kosten für eine Knochendichtemessung in der Regel, wenn bereits ein osteoporosebedingter Knochenbruch aufgetreten ist oder ein begründeter Verdacht auf Osteoporose besteht, etwa aufgrund von Risikofaktoren oder typischen Symptomen. Ohne konkreten Verdacht gilt die Untersuchung als individuelle Gesundheitsleistung und muss selbst bezahlt werden.

Neben der Knochendichtemessung gehören zur Osteoporose-Diagnose auch eine ausführliche Anamnese, bei der Ihre Ärztin oder Ihr Arzt nach Risikofaktoren, Vorerkrankungen und Medikamenteneinnahme fragt, sowie Blutuntersuchungen, um Kalzium-, Vitamin-D- und Hormonspiegel zu überprüfen. In manchen Fällen werden auch Röntgenaufnahmen angefertigt, um bereits eingetretene Wirbelkörperbrüche oder Knochenverformungen sichtbar zu machen.

Primäre Osteoporose & ihre Ursachen

Die primäre Osteoporose ist die häufigste Form des Knochenschwunds und tritt ohne erkennbare Grunderkrankung auf. Sie macht etwa 95 Prozent aller Osteoporose-Fälle aus und entwickelt sich vor allem durch alters- und hormonbedingte Veränderungen im Körper. Man unterscheidet zwei Haupttypen der primären Osteoporose.

  • Postmenopausale Osteoporose (Typ I): Diese Form betrifft vor allem Frauen in den ersten 15 bis 20 Jahren nach den Wechseljahren. Besonders betroffen sind die Wirbelkörper, weshalb Wirbelkörperbrüche bei dieser Form häufig auftreten. Frauen, die früh in die Wechseljahre kommen oder deren Eierstöcke operativ entfernt wurden, tragen ein besonders hohes Risiko.
  • Senile Osteoporose (Typ II): Diese Form entwickelt sich bei beiden Geschlechtern ab dem 70. Lebensjahr aufgrund des natürlichen, altersbedingten Knochenabbaus. Mit zunehmendem Alter verlangsamt sich der Knochenstoffwechsel, die Kalziumaufnahme im Darm wird schlechter, und die körpereigene Vitamin-D-Produktion nimmt ab. Zudem bewegen sich ältere Menschen oft weniger, was den Knochenabbau zusätzlich begünstigt. Bei der senilen Osteoporose sind häufig Oberschenkelhals und Hüfte betroffen, weshalb Oberschenkelhalsbrüche in dieser Altersgruppe ein großes Risiko darstellen.


Beide Formen der primären Osteoporose lassen sich durch rechtzeitige Prävention, ausgewogene Ernährung, regelmäßige Bewegung und gegebenenfalls medikamentöse Therapie gut behandeln und in ihrem Verlauf verlangsamen.

Sekundäre Osteoporose & ihre Ursachen

Von sekundärer Osteoporose spricht man, wenn der Knochenschwund als Folge einer anderen Erkrankung oder Medikamenteneinnahme auftritt. Sie macht etwa 5 Prozent aller Osteoporose-Fälle aus, kann aber Menschen jeden Alters betreffen, auch jüngere Erwachsene. Die Behandlung der sekundären Osteoporose erfordert neben der Osteoporose-Therapie auch die Behandlung der zugrunde liegenden Erkrankung, um den Knochenabbau wirksam zu stoppen.

Häufige Ursachen für eine sekundäre Osteoporose sind:

  • Hormonelle Erkrankungen: Schilddrüsenüberfunktion, Nebenschilddrüsenüberfunktion, Morbus Cushing oder ein Testosteronmangel bei Männern können den Knochenstoffwechsel erheblich stören und zu beschleunigtem Knochenabbau führen.
  • Chronisch-entzündliche Erkrankungen: Rheumatoide Arthritis, chronisch-entzündliche Darmerkrankungen wie Morbus Crohn oder Colitis ulcerosa sowie andere Autoimmunerkrankungen beeinträchtigen die Nährstoffaufnahme und fördern Entzündungsprozesse, die den Knochen schädigen.
  • Medikamente: Die langfristige Einnahme von Kortison ist eine der häufigsten Ursachen für sekundäre Osteoporose. Auch Protonenpumpenhemmer, Antiepileptika, bestimmte Krebsmedikamente oder Schilddrüsenhormone können bei Langzeitanwendung die Knochendichte verringern.
  • Essstörungen: Magersucht (Anorexia nervosa) und Bulimie führen zu Nährstoffmangel, niedrigem Körpergewicht und hormonellen Störungen, die den Knochenaufbau massiv beeinträchtigen. Besonders junge Frauen sind davon betroffen.
  • Nierenerkrankungen: Chronische Niereninsuffizienz stört den Kalzium- und Phosphatstoffwechsel und kann zu einer renalen Osteopathie führen, die mit Osteoporose einhergeht.
  • Malabsorptionssyndrome: Erkrankungen, die die Nährstoffaufnahme im Darm behindern, wie Zöliakie oder Laktoseintoleranz, können zu Kalzium- und Vitamin-D-Mangel führen und damit den Knochenabbau begünstigen.
  • Alkoholmissbrauch: Übermäßiger und regelmäßiger Alkoholkonsum schädigt die Knochen direkt und beeinträchtigt die Aufnahme wichtiger Nährstoffe.


Wenn Sie an einer dieser Erkrankungen leiden oder entsprechende Medikamente einnehmen, sollten Sie regelmäßig Ihre Knochendichte überprüfen lassen und mit Ihrer Ärztin oder Ihrem Arzt über vorbeugende Maßnahmen sprechen. Oft lässt sich durch rechtzeitige Intervention eine sekundäre Osteoporose verhindern oder zumindest abmildern.

Osteoporose-Therapie: Was kann man gegen Osteoporose machen?

Die Behandlung von Osteoporose verfolgt mehrere Ziele: den fortschreitenden Knochenabbau stoppen, die Knochendichte stabilisieren oder verbessern, das Risiko für Knochenbrüche senken und die Lebensqualität der Betroffenen erhalten. Die beste Behandlung bei Osteoporose ist jedoch die Vorbeugung. Kam es bereits zu den ersten Brüchen, so ist es auch möglich, durch Medikamentengabe dagegen vorzugehen.

Allerdings lässt sich Osteoporose nicht vollständig heilen. Es kommt also auf eine langfristige und vor allem kontinuierliche Behandlung an, um den Knochenstoffwechsel zu fördern und weiteren Knochenschwund zu verhindern. In der Regel dauert eine solche Osteoporose-Behandlung mehrere Jahre, und mindestens so lange besteht ein erhöhtes Frakturrisiko. Eine erfolgreiche Osteoporose-Therapie kombiniert dabei verschiedene Ansätze, von medikamentöser Behandlung über Bewegung und Ernährung bis hin zu operativen Eingriffen in schweren Fällen.

Gerade bei erhöhtem Bruchrisiko ist es wichtig, im Alltag mögliche Stürze und damit Knochenbrüche zu verhindern. Das gelingt etwa durch Haltegriffe fürs Bad, Gehhilfen und Rollatoren oder Badewannensitze, die Sicherheit und Stabilität im Alltag bieten.

Wichtig ist: Die Therapie muss individuell auf Sie abgestimmt werden. Eine konsequente und langfristige Behandlung ist entscheidend, um den Krankheitsverlauf positiv zu beeinflussen. Im Folgenden stellen wir Ihnen die wichtigsten Therapieoptionen vor.

Medikamente gegen Osteoporose

Medikamente spielen in der Osteoporose-Behandlung eine zentrale Rolle, insbesondere wenn die Knochendichte bereits stark vermindert ist oder bereits Knochenbrüche aufgetreten sind. Die medikamentöse Therapie zielt darauf ab, den Knochenabbau zu hemmen, den Knochenaufbau zu fördern und das Frakturrisiko zu senken. Welches Medikament zum Einsatz kommt, hängt von verschiedenen Faktoren ab, dem Schweregrad der Osteoporose, Ihrem Alter, Geschlecht und möglichen Begleiterkrankungen.

Bisphosphonate sind die am häufigsten eingesetzten Medikamente gegen Osteoporose. Sie hemmen die Zellen, die für den Knochenabbau verantwortlich sind (Osteoklasten), und verlangsamen so den Knochenschwund. Bisphosphonate werden als Tabletten oder als Infusion verabreicht und haben sich in Studien als sehr wirksam erwiesen, um das Risiko für Wirbelkörper- und Oberschenkelhalsbrüche zu senken.

Denosumab ist ein Antikörper, der ebenfalls den Knochenabbau verlangsamt, indem er ein bestimmtes Protein blockiert, das die knochenabbauenden Zellen aktiviert. Denosumab wird alle sechs Monate als Spritze unter die Haut verabreicht und eignet sich besonders für Patient*innen, die Bisphosphonate nicht vertragen oder bei denen diese nicht ausreichend wirken.

Teriparatid und Romosozumab gehören zu den knochenaufbauenden Medikamenten. Während die meisten Osteoporose-Medikamente den Knochenabbau hemmen, fördern diese Wirkstoffe aktiv den Knochenaufbau. Sie werden vor allem bei schwerer Osteoporose mit hohem Frakturrisiko eingesetzt und als tägliche Spritze (Teriparatid) oder monatliche Spritze (Romosozumab) verabreicht.

Kalzium- und Vitamin-D-Präparate bilden die Basistherapie bei Osteoporose. Sie stellen sicher, dass der Körper ausreichend mit den wichtigsten Bausteinen für gesunde Knochen versorgt ist. Oft werden sie in Kombination mit anderen Osteoporose-Medikamenten eingenommen.

Müssen Sie Medikamente lebenslang nehmen? Nicht unbedingt. Die Therapiedauer wird individuell festgelegt und regelmäßig überprüft. Viele Patient*innen können nach einigen Jahren, meist nach drei bis fünf Jahren, die Medikation reduzieren, pausieren oder ganz absetzen, sofern sich die Knochendichte stabilisiert hat und das Frakturrisiko gesunken ist. Ihre Ärztin oder ihr Arzt wird dies anhand regelmäßiger Kontrolluntersuchungen entscheiden.

Wichtig ist, dass Sie die Medikamente genau nach ärztlicher Anweisung einnehmen und regelmäßig zu den Kontrolluntersuchungen gehen. Nur so kann die Therapie optimal wirken und Ihr Frakturrisiko nachhaltig gesenkt werden.

Vorsicht bei Hormonersatztherapien

Hormonersatztherapien mit Östrogenen können bei Frauen in den Wechseljahren den Knochenabbau bremsen. Da der Östrogenmangel nach der Menopause eine der Hauptursachen für Osteoporose bei Frauen ist, liegt es nahe, diesen Mangel durch die Gabe von Hormonen auszugleichen. Tatsächlich können Östrogenpräparate den Knochenschwund verlangsamen und die Knochendichte stabilisieren.

Allerdings ist Vorsicht geboten: Die langfristige Einnahme von Hormonen kann das Risiko für verschiedene Erkrankungen erhöhen. Studien haben gezeigt, dass eine Hormonersatztherapie das Risiko für Brustkrebs, Schlaganfälle, Thrombosen und Herz-Kreislauf-Erkrankungen steigern kann, insbesondere bei längerer Anwendung über mehrere Jahre. Daher wird eine Hormonersatztherapie heute nur noch in Ausnahmefällen und nach sorgfältiger Nutzen-Risiko-Abwägung zur Osteoporose-Behandlung empfohlen.

Wenn Sie bereits eine Hormonersatztherapie aus anderen Gründen erhalten, etwa zur Linderung von Wechseljahresbeschwerden, kann der positive Effekt auf die Knochen ein willkommener Nebeneffekt sein. Als alleinige Osteoporose-Therapie kommen Hormone jedoch meist nicht mehr zum Einsatz.

 

Übungen und Training bei Osteoporose

Bewegung ist eine der wirksamsten Maßnahmen gegen Knochenschwund. Regelmäßiges Training stärkt nicht nur die Muskulatur, sondern regt auch den Knochenaufbau an und verbessert das Gleichgewicht, ein wichtiger Schutz vor Stürzen. Knochen brauchen Belastung, um stabil zu bleiben. 

Besonders geeignet bei Osteoporose sind: 

  • leichte Kraftübungen mit Theraband oder kleinen Gewichten, die gezielt die Muskulatur und damit auch die Knochen stärken,
  • Gleichgewichtstraining auf einem Bein oder mit geschlossenen Augen, das die Koordination verbessert und Stürzen vorbeugt,
  • Nordic Walking, das gelenkschonend ist und den ganzen Körper trainiert,
  • Tanzen, das Kraft, Koordination und Gleichgewicht gleichermaßen fördert,
  • Schwimmen und Wassergymnastik zur Stärkung der Muskulatur sowie
  • sanftes Yoga und Tai-Chi, die Flexibilität, Balance und Körperwahrnehmung verbessern.

Wichtig ist, dass Sie regelmäßig trainieren, idealerweise drei- bis viermal pro Woche für mindestens 30 Minuten. Auch zu Hause lassen sich einfache Übungen durchführen. Kniebeugen an der Stuhllehne stärken die Beinmuskulatur, Zehenstand trainiert die Wadenmuskulatur und das Gleichgewicht, Einbeinstand verbessert die Balance, und Übungen zur Stärkung der Rumpfmuskulatur stabilisieren die Wirbelsäule. Treppensteigen statt Aufzug, Spaziergänge oder Gartenarbeit halten die Knochen zusätzlich in Schwung.

Wichtig: Vermeiden Sie ruckartige Bewegungen, Sprünge und Übungen mit hohem Sturzrisiko. Auch starke Vorwärtsbeugen der Wirbelsäule sollten Sie meiden, da diese das Risiko für Wirbelkörperbrüche erhöhen können. Lassen Sie sich von einer Physiotherapeutin oder einem Physiotherapeuten beraten, welche Übungen für Sie geeignet sind und wie Sie diese korrekt ausführen. Ein individuell angepasstes Trainingsprogramm kann Wunder bewirken und Ihre Lebensqualität deutlich verbessern.

Operative Behandlung der Osteoporose

In schweren Fällen, wenn bereits Wirbelkörperbrüche aufgetreten sind und konservative Maßnahmen nicht ausreichen, kann eine operative Behandlung notwendig werden. Wirbelkörperbrüche gehören zu den häufigsten und schmerzhaftesten Komplikationen der Osteoporose. Sie können zu starken Rückenschmerzen, einer Verkrümmung der Wirbelsäule und erheblichen Einschränkungen im Alltag führen.

Bei der Kyphoplastie oder Vertebroplastie handelt es sich um minimalinvasive Verfahren, bei denen Knochenzement in den gebrochenen Wirbelkörper eingespritzt wird, um ihn zu stabilisieren. Bei der Vertebroplastie wird der Zement direkt in den Wirbelkörper injiziert, während bei der Kyphoplastie zunächst ein kleiner Ballon eingeführt wird, der den zusammengesackten Wirbelkörper wieder aufrichtet, bevor der Zement eingefüllt wird. Beide Verfahren werden unter örtlicher Betäubung oder leichter Narkose durchgeführt und dauern in der Regel nur 30 bis 60 Minuten.

Die Vorteile dieser operativen Behandlung sind deutlich: 

  • die Schmerzen werden oft unmittelbar nach dem Eingriff gelindert,
  • die Stabilität der Wirbelsäule wird wiederhergestellt,
  • die Patient*innen können sich schneller wieder mobilisieren und
  • viele Betroffene berichten von einer deutlichen Verbesserung ihrer Lebensqualität nach dem Eingriff.


Allerdings kommt eine operative Behandlung nicht für alle Patient*innen infrage. Ihre Ärztin oder Ihr Arzt wird gemeinsam mit Ihnen abwägen, ob ein solcher Eingriff sinnvoll ist, abhängig vom Alter, Ihrem allgemeinen Gesundheitszustand und der Schwere der Beschwerden.

Alltag mit Osteoporose: Tipps für Betroffene

Der Alltag mit Osteoporose erfordert einige Anpassungen, um Stürze zu vermeiden und die Selbstständigkeit zu erhalten. Doch mit den richtigen Vorkehrungen und Hilfsmitteln lässt sich die Lebensqualität deutlich verbessern. Viele Betroffene können trotz Osteoporose ein aktives und weitgehend selbstbestimmtes Leben führen.

Sturzprophylaxe in der Wohnung ist dabei besonders wichtig, denn die meisten Stürze ereignen sich zu Hause. Entfernen Sie lose Teppiche und Läufer, die zur Stolperfalle werden können, oder befestigen Sie diese rutschfest am Boden. Tragen Sie rutschfeste Schuhe mit festem Halt und vermeiden Sie Hausschuhe ohne feste Sohle. Achten Sie darauf, dass häufig genutzte Gegenstände in gut erreichbarer Höhe stehen, um gefährliches Bücken oder Strecken zu vermeiden.

Hilfsmittel können den Alltag erheblich erleichtern: Gehhilfen wie Gehstöcke geben zusätzliche Sicherheit beim Gehen, besonders auf unebenem Untergrund oder auf längeren Strecken. Rollatoren bieten noch mehr Stabilität und ermöglichen es, auch bei eingeschränkter Mobilität selbständig unterwegs zu sein. Haltegriffe im Bad, besonders neben der Toilette und in der Dusche, verhindern Stürze in rutschigen Bereichen. Badewannensitze und Duschhocker erleichtern die Körperpflege und reduzieren das Sturzrisiko beim Ein- und Aussteigen. Hüftprotektoren, spezielle Polsterhosen mit seitlichen Polstern, können bei einem Sturz die Hüfte schützen und das Risiko für Oberschenkelhalsbrüche deutlich reduzieren. 

Umgang mit Schmerzen und Bewegungseinschränkungen: Chronische Schmerzen gehören für viele Betroffene zum Alltag. Wärmebehandlungen wie Wärmflaschen, Heizkissen oder warme Bäder können Verspannungen lösen und Schmerzen lindern. 

Psychische Belastungen ernst nehmen: Die Angst vor Stürzen und der mögliche Verlust von Selbstständigkeit belasten viele Patient*innen emotional. Depressionen, sozialer Rückzug und Ängste sind keine Seltenheit. Scheuen Sie sich nicht, professionelle Hilfe in Anspruch zu nehmen.

Mit den richtigen Maßnahmen können Sie trotz Osteoporose ein erfülltes Leben führen. Wichtig ist, dass Sie aktiv bleiben, sich nicht isolieren und die verfügbaren Hilfsmittel nutzen, um Ihren Alltag sicherer und komfortabler zu gestalten.
 

Osteoporose vorbeugen: Wie können Sie frühzeitig entgegenwirken?

Vorbeugung ist der beste Schutz gegen Osteoporose. Je früher Sie beginnen, auf Ihre Knochengesundheit zu achten, desto besser können Sie dem Knochenschwund entgegenwirken. Die gute Nachricht: Viele Risikofaktoren für Osteoporose lassen sich durch einen gesunden Lebensstil beeinflussen. Regelmäßige Bewegung, eine ausgewogene Ernährung und der Verzicht auf schädliche Gewohnheiten können Ihre Knochen ein Leben lang stärken.

Prävention ist nicht nur für junge Menschen wichtig: Auch wenn Sie bereits älter sind oder erste Anzeichen einer verminderten Knochendichte zeigen, können Sie durch gezielte Maßnahmen viel bewirken.

Osteoporose Prävention: Risikofaktoren reduzieren

Vorbeugen ist besser als heilen, das gilt besonders für Osteoporose. Beginnen Sie möglichst früh damit, Ihre Knochengesundheit zu stärken und beeinflussbare Risikofaktoren zu minimieren. Viele Gewohnheiten, die den Knochenabbau fördern, lassen sich durch bewusste Entscheidungen vermeiden.

  • Verzichten Sie auf Nikotin: Rauchen beschleunigt den Knochenabbau erheblich. Nikotin beeinträchtigt die Durchblutung der Knochen, hemmt die Aufnahme von Kalzium und stört den Hormonhaushalt. 
  • Reduzieren Sie Ihren Alkoholkonsum auf ein Minimum: Übermäßiger und regelmäßiger Alkoholkonsum schädigt die Knochen direkt, beeinträchtigt die Aufnahme wichtiger Nährstoffe wie Kalzium und Vitamin D und erhöht das Sturzrisiko. 
  • Achten Sie auf ausreichend Sonnenlicht: Mindestens 15 bis 30 Minuten täglich im Freien helfen dem Körper, Vitamin D zu bilden. Besonders in den Sommermonaten reichen bereits kurze Aufenthalte in der Sonne aus, um die Vitamin-D-Produktion anzuregen.
  • Vermeiden Sie Untergewicht: Ein zu niedriges Körpergewicht ist ein erheblicher Risikofaktor für Osteoporose. Achten Sie auf ein gesundes Körpergewicht im Normalbereich.
  • Lassen Sie regelmäßig Ihre Knochendichte kontrollieren: Wenn Sie zu einer Risikogruppe gehören, sollten Sie regelmäßig eine Knochendichtemessung durchführen lassen. So können Sie frühzeitig erkennen, ob Ihre Knochen an Dichte verlieren und rechtzeitig gegensteuern.


Durch diese einfachen, aber wirkungsvollen Maßnahmen können Sie Ihr Osteoporose-Risiko deutlich senken und Ihre Knochengesundheit langfristig erhalten.
 

Ernährung bei Osteoporose: Kalzium, Vitamin D und Co.

Eine knochenfreundliche Ernährung ist das Fundament der Osteoporose-Prävention. Was Sie essen, hat direkten Einfluss auf die Stabilität und Dichte Ihrer Knochen. Drei Nährstoffe spielen dabei eine besonders wichtige Rolle: Kalzium, Vitamin D und Protein.

Kalzium, der wichtigste Baustein für starke Knochen: Kalzium ist der Hauptbestandteil der Knochensubstanz. Erwachsene benötigen täglich etwa 1.000 bis 1.200 Milligramm Kalzium, um die Knochen gesund zu erhalten. Bei Osteoporose oder erhöhtem Risiko kann der Bedarf noch höher liegen. Kalziumreiche Lebensmittel sollten daher regelmäßig auf Ihrem Speiseplan stehen.

  • Milch und Milchprodukte wie Käse, Joghurt, Quark und Buttermilch sind hervorragende Kalziumlieferanten. 
  • Grünes Gemüse wie Brokkoli, Grünkohl, Spinat, Fenchel und Rucola enthalten ebenfalls viel Kalzium und sind zudem reich an anderen wichtigen Nährstoffen.
  • Nüsse und Samen, besonders Mandeln, Haselnüsse, Sesam und Chiasamen, sind wertvolle Kalziumquellen.
  • Kalziumreiches Mineralwasser mit einem Kalziumgehalt von mindestens 150 mg pro Liter kann zusätzlich zur Versorgung beitragen.
  • Tofu und andere Sojaprodukte sowie Hülsenfrüchte wie weiße Bohnen liefern ebenfalls Kalzium.

Vitamin D, unverzichtbar für die Kalziumaufnahme: Vitamin D ist ebenso wichtig wie Kalzium, da es die Aufnahme von Kalzium im Darm fördert und den Einbau in die Knochen unterstützt. Ohne ausreichend Vitamin D kann der Körper Kalzium nicht effektiv verwerten. Gute Vitamin-D-Quellen sind:

  • Fetter Seefisch wie Lachs, Hering, Makrele und Sardinen – bereits eine Portion liefert einen Großteil des Tagesbedarfs.
  • Eigelb enthält ebenfalls Vitamin D, wenn auch in geringeren Mengen.
  • Pilze, besonders Champignons und Pfifferlinge, die Sonnenlicht ausgesetzt waren.
  • Angereicherte Lebensmittel wie bestimmte Margarine-Sorten, Fruchtsäfte oder Frühstückscerealien.

Protein, wichtig für Knochengesundheit und Muskelkraft: Auch ausreichend Protein ist wichtig für die Knochengesundheit und den Erhalt der Muskulatur, die die Knochen stützt. Gute Eiweißquellen sind:

  • Mageres Fleisch und Geflügel,
  • Fisch und Meeresfrüchte,
  • Hülsenfrüchte wie Linsen, Kichererbsen und Bohnen,
  • Eier,
  • Milchprodukte sowie
  • Nüsse und Samen.


Weitere wichtige Nährstoffe: Magnesium, Vitamin K und Zink spielen ebenfalls eine Rolle für die Knochengesundheit. Eine abwechslungsreiche Ernährung mit viel Gemüse, Vollkornprodukten, Nüssen und Obst stellt sicher, dass Sie alle wichtigen Nährstoffe erhalten.

Vermeiden Sie übermäßigen Konsum von Koffein, Salz und phosphathaltigen Lebensmitteln wie Cola, da diese die Kalziumausscheidung fördern können. Mit einer bewussten, knochenfreundlichen Ernährung legen Sie den Grundstein für starke Knochen bis ins hohe Alter.
 

Infos & Beratung zur Osteoporose

Osteoporose betrifft nicht nur die Knochen, sondern das gesamte Leben. Viele Betroffene haben Fragen zur Erkrankung, zum Verlauf und zu den Behandlungsmöglichkeiten. Im Folgenden beantworten wir die häufigsten Fragen, die uns in der Beratung begegnen.

Kann Osteoporose geheilt werden? Eine vollständige Heilung der Osteoporose ist leider nicht möglich, da es sich um eine chronische Erkrankung handelt. Allerdings lässt sich der Krankheitsverlauf mit konsequenter Therapie deutlich verlangsamen oder sogar stoppen. Die Knochendichte kann sich stabilisieren, in manchen Fällen sogar leicht verbessern. Das Frakturrisiko sinkt nachweislich durch die richtige Behandlung. Viele Betroffene können mit einer Kombination aus Medikamenten, Bewegung und ausgewogener Ernährung ein weitgehend beschwerdefreies und selbstbestimmtes Leben führen.

Merke ich sofort, dass ich betroffen bin? Nein, Osteoporose entwickelt sich schleichend und verursacht im Frühstadium oft keine Symptome. Viele Menschen bemerken die Erkrankung erst, wenn bereits Knochenbrüche aufgetreten sind. Deshalb sind Vorsorgeuntersuchungen, insbesondere die Knochendichtemessung bei Risikopersonen, so wichtig. 

Wie entwickelt sich Osteoporose unbehandelt? Ohne Behandlung schreitet der Knochenschwund kontinuierlich fort. Das Risiko für Knochenbrüche steigt mit jedem Jahr. Bereits ein erster Wirbelbruch erhöht die Wahrscheinlichkeit für weitere Frakturen erheblich. Chronische Schmerzen nehmen zu, die Beweglichkeit wird zunehmend eingeschränkt, und die Lebensqualität sinkt deutlich. Im schlimmsten Fall drohen Pflegebedürftigkeit und der Verlust der Selbstständigkeit.

Welche Verbesserungen sind mit Therapie realistisch? Mit einer konsequenten Behandlung, bestehend aus Medikamenten, Bewegung und Ernährungsumstellung, lässt sich die Knochendichte stabilisieren oder sogar leicht verbessern. Das Frakturrisiko sinkt nachweislich. Schmerzen werden gelindert, die Beweglichkeit bleibt erhalten oder verbessert sich und die Lebensqualität steigt deutlich. 

Kann auch jüngere Menschen Osteoporose betreffen? Ja, wenn eine sekundäre Osteoporose vorliegt. Diese entsteht als Folge anderer Erkrankungen wie Essstörungen (Magersucht, Bulimie), chronisch-entzündlichen Darmerkrankungen, Schilddrüsenüberfunktion oder durch die langfristige Einnahme bestimmter Medikamente wie Kortison. Auch junge Frauen mit frühen Wechseljahren oder nach Entfernung der Eierstöcke können betroffen sein. Bei jüngeren Menschen ist es besonders wichtig, die Grunderkrankung zu behandeln und frühzeitig präventive Maßnahmen zu ergreifen.

Wir als Sanitätshaus kennen die Herausforderungen, vor denen Menschen mit Osteoporose stehen. Unser erfahrenes Team berät Sie umfassend zu geeigneten Hilfsmitteln, Sturzprävention und Alltagserleichterungen. Besuchen Sie uns in einem unserer Gesundheitshäuser oder kontaktieren Sie uns telefonisch. Gemeinsam finden wir Lösungen, die Ihnen mehr Sicherheit und Lebensqualität schenken. Denn starke Knochen beginnen mit der richtigen Unterstützung, wir stehen Ihnen als kompetenter Partner zur Seite!
 

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